Putjatinhaus von Kürzungen ab 2025 betroffen!
Kulturkürzungen führen in Dresden ab 2025 flächendeckend zu Angebotsreduzierung in der Kultur, Bildung und im Sozialen. Das betrifft auch das Putjatinhaus und damit die Angebote für Euch!
Drastische Kürzungen erfolgen aktuell flächendeckend. Und wieder einmal soll auch in der freien Szene gespart werden. Obwohl freie Träger wie der Förderverein Putjatinhaus e. V. seit Jahrzehnten gute Arbeit leisten und ein vielfältiges kulturelles und soziales Angebot für alle Menschen bereiten. Dies alles schon immer mit wenig finanziellen Mitteln, mit Angestellten in Teilzeit, fern ab tariflicher Bezahlung (aktuell verdienen festangestellte, gut ausgebildete und in der Regel studierte Mitarbeiter in der Soziokultur nur wenige Euro über dem Mindestlohn), mit freiberuflichen, ebenfalls gering entlohnten Honorarkräften und viel Ehrenamt.
Die Kürzung erfolgt in Höhe von 5%. Klingt wenig? Es handelt sich um 8180 EUR…
Vermeintlich kleine Summen richten hier also bereits viel Schaden an. Da die Soziokultur permanent unterfinanziert war und ist, sind wir schon immer sparsam. Weiteres Einsparpotenzial bieten nur die Personalkosten. Die Betriebskosten steigen, wie jedem bekannt, von Jahr zu Jahr. Die kommunale Kulturförderung, die nun auf unter 50% sinken soll, deckte auch bislang weder Betriebs- noch Personalkosten.
Unsere Angebote müssen sich selbst tragen und werden somit ohnehin vom Bürger finanziert, werden über Stiftungsgelder, Spenden und andere öffentliche Drittmittel (wo nun ebenfalls starke Kürzungen anstehen) oder vollkommen ehrenamtlich angeboten. Da gerade auch im Bereich der Drittmittel aktuell zusätzlich Gelder in deutlich geringerem Maße oder gar nicht mehr beantragt werden können, wird die Lage noch schwieriger. Projekte wie Putjatins Garten (SPENDENAUFRUF 2025) oder die Zschachwitzer Märchentage durchzuführen, wird uns nur noch gelingen, wenn wir großzügige Unterstützung durch private Spender oder Unternehmen erhalten.
Aktuell bedeutet die Kulturkürzung für uns im Kern die Reduzierung von Personalstunden, die wir seit Januar umgesetzt haben. In unserem kleinen Team arbeiten bereits alle in Teilzeit. Doch die Aufgaben werden vielfältiger, die Anforderungen steigen. Gutes Personal arbeitet nicht mehr für wenig Geld, ist also überall schwieriger zu finden. Davon singen auch andere Branchen ein Lied.
Stundeneinsparungen bedeuten letztendlich weniger organisierte Angebote für den Bürger!
Wir verlassen uns nicht nur auf städtische Gelder, sondern erwirtschaften mehr als 50 Prozent selbst und werben hohe Summen Drittmittel ein. Wir bemühen uns auch, die eigenwirtschaftlichen Einnahmen zu erhöhen, um unabhängiger von zum Teil schwer planbaren Bewilligungen von Fördermitteln zu werden. Es handelt sich jedoch um einen sensiblen Bereich, da wir einkommensschwache Menschen nicht von unseren Angeboten ausschließen wollen und laut soziokulturellem Auftrag und Selbstverständnis auch nicht dürfen.
Wir fragen uns nun: „Quo Vadis kulturelle Bildung, soziale und kulturelle Teilhabe oder Jugendarbeit in Dresden?“
Wir stellen fest, dass unsere Angebote seit der Aufhebung der Corona Einschränkungen sehr stark ausgelastet sind. Insbesondere Veranstaltungen werden in größerem Maße nachgefragt, als vorher. Bürgernahe, vielfältige und bezahlbare Kultur- und Bildungsangebote im eigenen Stadtteil (Wohnqualität, kurze Wege, „man kennt sich“…) sind die Stärke der Soziokultur und unser Beitrag für eine lebenswerte Gesellschaft. Wir hoffen daher, dass trotz knapper werdender öffentlicher Mittel künftig dennoch eine Wertschätzung und auskömmliche Finanzierung soziokultureller Arbeit erfolgt.