Der Malkurs am Putjatinhaus feiert sein 20jähriges Bestehen.

Malen und Zeichnen setzt voraus, genauer hinzuschauen, Spannungen, Größenverhältnisse, Strukturen und Kolorit zu entdecken, um das Gesehene auf Papier oder Leinwand umzusetzen. Sich dafür zu sensibilisieren ist ein längerer Prozess und nichts für Ungeduldige, die schnell schöne Ergebnisse erzielen wollen. Wer sich darauf einlassen kann, erlebt die Freude am schöpferischen Tun, am Experimentieren, vielleicht auch die Lust an den kleinen oder größeren Herausforderungen. Gestalt und Farbe in eine Komposition zu bringen, Studien zu betreiben, verschiedene Techniken und  Ausdrucksmöglichkeiten kennenzulernen, Material zu erproben, ist Inhalt und Ziel des Malkurses.

Vor 20 Jahren wurde ich von der damaligen Leiterin des Putjatinhauses Dr. Felicitas Nicolai gefragt, ob ich einen Aquarellkurs anbieten könnte. Am 12.05.2003, also fast genau auf den Tag vor 20 Jahren startete er.

Daraus hat sich mittlerweile eine zum Teil feste Malgruppe gebildet. Ein großer Teil der derzeit Teilnehmenden ist schon lange dabei. Einige wenige sogar von Anfang an.

In all den Jahren waren Stillleben, Landschaft, Figur im Raum, Aktzeichnen mit Modell, Porträt, Illustration, Naturstudien und auch selbst mitgebrachte Projekte Themen des Kurses.

Trotz unterschiedlicher Stile und Herangehensweisen harmonieren alle Teilnehmenden im schöpferischen Tun, genießen es, hier im Malkurs ohne Leistungsdruck arbeiten zu können, sich in der Vielfalt anregen und in künstlerischen Austausch treten zu können. Und jeder der neu hinzukommt, fühlt sich schnell angenommen und integriert. Wie wichtig dies den Teilnehmenden ist, hat sich besonders in der Pandemie gezeigt, wo der persönliche Austausch über so lange Zeit nicht möglich war.

Wir freuen uns, nach so langer Zeit wieder im Haus ausstellen zu können und einen kleinen Einblick in das breite Spektrum der entstandenen Arbeiten geben zu können.

Martina Neumann